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HSV Apolda findet keine Mittel gegen Großschwabhausen

Geschrieben von Maik Wichmann am .

Zumal neben dem diesmal spielfreien Spitzenreiter Werratal (21:1 Punkte) jetzt auch Mühlhausen (20:4) in der Tabelle nach Minuspunkten besser dasteht als die Apoldaer (17:5).
 
Das Verblüffendste: Der Sieg war hochverdient, der Tabellenvorletzte Großschwabhausen wirkte kämpferisch wie auch spielerisch überlegen. "Ich kriege das Grinsen immer noch nicht aus meinem Gesicht", sagte am Sonntagvormittag deren Trainer Dirk Heinemann. Er hatte sich mit seiner Truppe am Freitag noch im Gasthof Hänsgen zur Weihnachtsfeier getroffen: "Vor dem einfachsten Spiel des Jahres kann man das tun."
 
Denn da hatte Heinemann schon die taktische Variante im Kopf, mit der er die Glockenstädter knacken wollte: ruhiger, fast schon bedächtiger Spielaufbau statt der "schnellen Mitte". Das funktionierte, gestützt auf eine bärenstarke Abwehr mit dem über sich hinauswachsenden Torwart Thomas Leibing. "So sparten wir Kräfte, denn physisch sind wir Apolda unterlegen", erläutert Heinemann. Der HSV, gewohnt, ständig in hohem Tempo nach vorn und wieder zurückzurennen, fand in den kompletten 60 Minuten keine Einstellung zu dieser Variante.
 
Hinzu kam der mentale Vorteil der Gäste: Ihnen sah man schon beim Betreten der Halle an, dass sie gekommen waren, um Spaß zu haben. Auf Apoldaer Seite hingegen überwogen nach der Vorwochen-Niederlage in Mühlhausen verbissene Gesichter. Die lockerten sich nach Spielbeginn kaum: Großschwabhausen führte schnell 0:2, und mit dem 4:4 (13.) gelang Apolda erst- und letztmalig der Ausgleich. Über 6:11 (20.) ging es mit 9:14 in die Pause - da herrschte auf den Rängen schon betroffene Stille, abgesehen von den Fortuna-Trommlern, die auch akustisch für eine klare Gäste-Überlegenheit sorgten.
 
Nur wenigen Apoldaer Akteuren merkte man an, dass sie gewinnen wollten. Beim 21:23 (53.) schien die Wende noch einmal für kurze Zeit möglich. "Aber ein Anfeuerungs-Ruf meines Apoldaer Kollegen Matthias Allonge, in dem das Wort ,Dorfdeppen vorkam, war für meine Männer dann noch mal der letzte Motivationskick", schmunzelt Dirk Heinemann. "Ich musste im Prinzip gar nichts mehr sagen." Erfolgreichster Werfer seiner Truppe war wie in der Vorwoche Martin Ehm (acht Tore), für Apolda versenkte Sebastian Triller sechs Bälle.
 
Wolfgang Heß / 16.12.13 / TA