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Handball: Wende nach der Halbzeit für Großschwabhausen

Geschrieben von Maik Wichmann am .

Die Handballer von Fortuna Großschwabhausen feierten im Prestigederby beim HBV Jena einen denkwürdigen Auswärtssieg. Trotz eines Fünf-Tore-Rückstandes zur Halbzeit gewannen die Thüringenliga-Männer den emotionalen Krimi an der Saale mit 26:25 (9:14). "Für alle die nicht dabei waren: Das Spiel war noch spannender, als es das Ergebnis allein vermuten lässt", atmete Großschwabhausens Trainer Dirk Heinemann nach dem wichtigen und hart erkämpften Sieg tief durch. "Einfach nur Wahnsinn."

Der Fortuna-Erfolg hatte am Samstagabend viele Gesichter. Spielmacher Martin Ehm erzielte mit 13 Treffern die Hälfte aller Gäste-Tore. Torhüter Gunnar Steudel entschärfte 17 gegnerische Würfe. Patrick Biesinger und Marco Stanek hielten mit viel Aufwand am Kreis die Abwehr zusammen und räumten fast alles ab. Besonders stolz war Trainer Heinemann allerdings auf Biesingers Einsatzwillen - er stellte sich trotz starker Schmerzen im Sprunggelenk in den Dienst der Mannschaft.

In den ersten 30 Minuten waren Großschwabhausens gute Vorsätze nur selten erkennbar. Obwohl man auf die offensive 4:2-Deckungsvariante der Jenaer vorbereitet war, kam man im Angriff kaum gefährlich zum Abschluss. "Wir haben uns viel vorgenommen und nichts davon umgesetzt", sagte Heinemann in der Halbzeit und motivierte seine Mannschaft für den zweiten Abschnitt: "Fünf Tore sind im Handball gar nichts. Es ist noch alles möglich."

Mit neuem Mut und fortan zwei Kreisläufern - neben Jörg Heinemann spielte im Angriff nun auch Marco Stanek - kämpften sich die Fortunen ins Spiel zurück und schafften in der 47. Minute erstmals den Ausgleich. Danach kippte die Partie: Die Jenaer Nerven begannen zu flattern, während die Gäste mit breiter Brust ihre Aktionen bis zum Schluss durchzogen.

Hektik kurz vor Schluss. Heineman­n legte seine grüne Auszeitkarte auf den Zeitnehmertisch. Das Kampfgericht ließ dennoch weiterspielen bis Großschwabhausen den Ball verlor. Es folgte eine Unterbrechung und eine längere hitzige Diskussion - am Ende entschieden die Schiedsrichter zu Gunsten der Gäste. Der Angriff wurde wiederholt und der Ball blieb in Großschwabhausens Reihen.

Lorenz Mirsch / 10.02.14 / TA